Rhein-Zeitung vom 15. September 2009
Bahn beeinflusst Zukunft des Brückenfestivals

Erpeler Veranstaltungsreihe endete mit feierlicher Finissage – Ob es eine dritte Auflage in zwei Jahren gibt, steht noch nicht fest

Eine Woche lang waren die Brückentürme und der ehemalige Eisenbahntunnel in Erpel eine Bühne für die Kunst. Musik und Landart erlebte das Publikum unter anderem. Für eine dritte Auflage des Festivals fehlt noch die Zustimmung der Deutschen Bahn.

Mit einem Appell an die Deutsche Bahn AG ging das zweite »Brückenfestival – Kunst, Musik und Performance« in Erpel zu Ende. Zentraler Schwerpunkt des einwöchigen Festivals war die Ausstellung von 30 Bildenden Künstlern aus dem In- und Ausland, die in den Brückentürmen und vor dem Tunnel der ehemaligen Brücke von Remagen Bilder, Skulpturen und Installationen unter dem Motto »Laut und Leise« präsentierten. Das Ganze war eingebettet in ein musikalisches Rahmenprogramm.

Die jungen Künstler des Gymnasiums Schloss Hagerhof präsentierten zusammen mit dem Installationskünstler »WolfRabe« die Fliegenden Engel.
Die jungen Künstler des Gymnasiums Schloss Hagerhof präsentierten zusammen mit dem Installationskünstler »WolfRabe« die Fliegenden Engel.

Bei der Finissage im Tunnel-Foyer der »Ludendorff-Brücke« nahm Edgar Neustein, Vorsitzender des Kunst- und Kulturkreises »ad Erpelle«, Stellung zu den Eigentumsverhältnissen des Festivalorts, die den gemeinnützigen Kunstverein FJK und den Erpeler Kunst- und Kulturkreis derzeit vor Probleme stellen. Die Organisatoren des Brückenfestivals wollen, dass der Tunnel, ebenso wie schon der Brückenkopf, ins Eigentum der Gemeinde geht oder dass zumindest ein Dauernutzungsrecht für die Kunst gewährt wird. Denn: »Ende September endet das eingeräumte Nutzungsrecht. Über allem schwebt jetzt das mögliche Veto der Deutschen Bahn AG«, sagte Neustein im Hinblick auf die Zukunft des Festivals. In zwei Jahren soll es eine dritte Auflage der Veranstaltung geben. Vorausgesetzt, mit der Bahn AG wird eine Einigung gefunden. »Ich hoffe, dass die Bahn erkennt, wie wichtig diese Räume für uns sind«, so Neustein. »Wir müssen die Zukunft planen können.« Bevor die Zukunft in den Fokus der Organisatoren gerät, galt es, unter das aktuelle Festival einen kreativen und würdigen Schlussstrich zu ziehen.

Das übernahmen die Jungen und Mädchen des Gymnasiums Schloss Hagerhof in Bad Honnef. Sie hatten in den vergangenen Wochen zusammen mit dem Bonner Installationskünstler »WolfRabe« ein Landart-Projekt erarbeiteten (die RZ berichtete). Dieses Projekt fand seinen Abschluss in einer Performance am 11. September und wurde bei der Finissage der Öffentlichkeit vorgestellt. »Das ist sozusagen die Talstation unserer Schutzengel«, beschrieb der Künstler die Installation auf dem Tunnelvorplatz.

Den festlichen Rahmen für die Präsentation gestalteten die Schüler der Musical-Schule des Gymnasiums unter der Leitung von Marina Ilgauds-Preuten und Gerhard Preuten. Die Akteure beeindruckten mit Duetten, die von Angelina Hamacher und Sophia Euskirchen sowie Isabelle Hamacher und Julian Culemann gesungen wurden.

Text und Foto: Sabine Nitsch

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